Samstag, 31. Januar 2009

Chasene in Toldot Aharon, Teil 2


B"H

Noch mehr Photos von der Chaseneh (Hochzeit) in der Chassidut Toldot Aharon. Die Hochzeit fand am 28. Januar 2009 in Williamsburgh / New York statt.


Photos von der Hochzeit Toldot Aharon, Spinka, Kretchnif, Melitz, Zidichov


Unter der Chuppah, dem Hochzeitsbaldachin







Freitag, 30. Januar 2009

Hochzeit in Toldot Aharon

B"H

Hochzeit in der chassidischen Gruppe
Toldot Aharon. Rebbe David Kahn flog extra nach New York, um an dem Event teilzunehmen. Ich bin mir nicht sicher, ob ein Sohn oder ein Enkel von ihm heiratete und werde nochmals nachforschen.

Die Hochzeit jedenfalls fand am 28. Januar 2009 statt und ein Bekannter aus New York sandte mir die Photos zu. Weitere Bilder werden noch folgen !




Der Toldot Aharon Rebbe David Kahn




Kabbalat Panim Kretchnif - Rehovot. Die chassidische Gruppe Kretchnif mit ihrem Rebben aus Rehovot (Israel) gibt dem Toldot Aharon Rebben die Ehre.




Der Satmarer Rebbe Zalman Leib Teitelbaum




Rebbe David Kahn beim Mitzve Tand mit der Braut, deren Gesicht vollkommen verdeckt ist, weil sie sich auf der Männerseite befindet. Jedenfalls zum Mitzve Tanz.

In chassidichen Gruppen gehört es zur Tradition, dass eine Schwiegertochter mit dem Rebben (mit dem Schwiegervater) tanzt. Dies trifft jedoch nur auf die engere Familie des Rebben selbst zu !

Donnerstag, 29. Januar 2009

Die Persönlichkeit des Baal Shem Tov

B"H

Ich erwähnte schon zuvor, dass wir nach all der Zeit, die vergangen ist, viele ursprüngliche Lehren des Baal Shem Tov (ca. 1700 - 1760) nicht mehr genau kennen. Er selbst hat nie irgendwelche Schriften verfasst und somit waren alle nachfolgenden Generationen (so auch wir) gezwungen, den Anhängern des Baal Shem Tov (kurz genannt: Besht) zu vertrauen. Hierbei insbesondere einem seiner wichtigsten Schüler, Rabbi Yaakov Yosef HaCohen von Polonnoye (Polna).

Und es war Yaakov Yoseph (er verstarb im Jahre 1782), der die Lehren und Thesen des Baal Shem Tov zusammenfasste und in mehreren Büchern veröffentlichte. So auch die Stories des Besht.
Laut dem israelischen Researcher in Angelegenheiten des Chassidismus, Gedaliah Nigal, machen zuviele Chassidismusforscher den Fehler, aus den chassidischen Stories des Baal Shem Tov dessen wahre Persönlichkeit bzw. dessen Charakter analyzieren zu wollen. Kaum jemand ziehe ernsthaft in Betracht, dass die Stories aus zweiter oder dritter Hand stammen und eigentlich wenig reale Aussagekrft besitzen. Jedenfalls nicht in Bezug auf den Charakter des Besht.


Tzvi M. Rabinowicz zweifelt in seiner "Encyclopedia of Hasidism" sogar die Rolle des Ahijah aus Shiloh, einem jüdischer Prophet zu Zeiten König Salomons, bezüglich des Baal Shem an:
Yaakov Yosef von Polonnoye behauptete nach dem Tode des Besht, Ahijah habe diesen, als sein Schiff auf dem Wege nach Israel kenterte, gerettet und den Besht gelehrt, wie man strenge himmlische G - ttesurteile in moderatere umwandeln kann. Laut Rabinowicz kann es durchaus sein, dass Ahijah erst als spiritueller Lehrer entwickelt worden ist, um die Reputation des Baal Shem Tov hervorzuheben.

Mittwoch, 28. Januar 2009

Nadvorna Rebbe von Palästinensern gesteinigt

B"H

In der vergangenen Woche reiste der Rebbe der
Chassidut Nadvorna aus Bnei Brak (bei Tel Aviv) zum Grab seiner Mutter auf dem Oelberg (Har HaZe'itim) in Jerusalem. Dort beabsichtigte er zu beten, denn es war die Yahrzeit (der Jahrestag des Todes) seiner Mutter.


Als der Wagen des Rebben vor einer arabischen Schule stoppte (der Ölberg liegt teilweise in Ostjerusalem), flogen Steine geworfen von Palästinensern. Der Fahrer des Rebben fuhr davon und niemand wurde verletzt. Hinterher informierte man die israelischen Sicherheitskräfte.

Am letzten Schabbat gab der Nadvorna Rebbe in Bnei Brak einen riesen Kiddusch (Segnung des Weines, etwas Essen) und dankte G - tt, dass er und seine Begleiter unverletzt davon gekommen waren.

Link:

Homepage Nadvorna



Der Nadvorna Rebbe an Tu be'Shevat

Yahrzeit in Lelov

Das Grab von Rabbi David in Lelov / Polen


B"H

Chassidut Lelov markiert den 195. Todestag (Yahrzeit) ihres ersten Rebben und Gründers Rabbi David Biderman. Der derzeitige Rebbe fliegt daher morgen (Donnerstag) mit 400 Chassidim zum Grab von Reb David nach Lelov in Polen. Am Mozzaei Schabbat (Schabbatausklang am Samstag abend) hält der Rebbe einen chassidischen Tisch für seine Chassidim ab.

Rebbe David Biderman war ein Schüler der berühmten chassidischen Rabbis Elimelech von Lejansk sowie dem Seher (Chozeh) von Lublin. Ferner war Reb David ein Freund des Rabbi Yaakov Yitzchak von Peschis'cha.

Der Flug wird ausschließich von privaten Spendern finanziert. Der Rebbe selbst fliegt schon morgen, begleitet von einer begrenzten Anzahl Chassidim, in einem Privatflugzeug nach Lelov; der Rest der Chassidim folgt zum Tisch des Rebben am Mozzaei Schabbat.
Es wird berichtet, dass der Tisch 5 Stunden lang dauern soll !

Links:

Das vergessene Shtetl LELOV

Chadrei HaCharedim

Montag, 26. Januar 2009

"Bin gleich zurück !"

B"H

Das Grab unserer Vormutter Rachel (Yaakovs Gattin neben Leah). Das Photo kann per Klick vergrössert werden !
Der Sticker im Vordergrund ist eine Photomontage, und sarkastisch wird angedeutet das Rachel die Mitteilung

"Bin gleich zurück !"
Rachel.


schrieb.



Rachels Grab bei Bethlehem (Beit Lechem)

Nicht viele aschkenazische Juden glauben tatsächlich an die Kriegsstory mit "Rachel Imenu - unserer Vormutter Rachel".
Diese Story wurde vor allem innerhalb der relig. israelischen Bevölkerung verbreitet und manche böse Zunge behauptet, dass dies nur der Spenden halber geschah. Plötzlich stehe das Grab Rachels wieder hoch im Kurs. Nicht wenige aschkenazische Haredim meinen, dass die Story eine Ente sei, aber die sephardischen Juden, die derlei Wundergeschichten lieben, voll drauf abfahren.

Beim letzten Gazakrieg wollte eine Gruppe israel. Soldaten ein Haus in Gaza stürmen, weil dort Hamas - Terroristen vermutet wurden. Plötzlich erschien in der Tür eine in Weiss gekleidete Frau und warnte die Soldaten, dass dies eine Falle sei. Die Soldaten gingen zum nächsten Haus und auch dort erschien die Frau wie aus dem Nichts. Man fragte sie, wer sie sei und sie sagte: "Rachel Imenu - Eure Vormutter Rachel !"

Wahr oder nicht ? Wer weiss ... ?
Die Photomontage ist aber allemal gelungen !

Sonntag, 25. Januar 2009

Vergessen zu leben ?

B"H

Es gibt Zeiten, da haut es mich die Fülle der Halachot (Gesetze) tatsächlich fast um. Vielleicht nicht einmal so sehr die Fülle, aber vielmehr die Schlußfolgerungen, die wir orthodoxen Juden ziehen. Schlußfolgerungen, bei denen ich oftmals nicht vollständig nachvollziehen kann, ob diese nun richtig oder falsch bzw. übertrieben sind. Manchmal hört sich einfach nur alles so unglaublich kompliziert, wenn nicht irrational an.

Nicht, dass G - tt uns ausschließlich nur mit rationalen Gesetzen ausstattete - das ist nicht, was ich meine und ich sollte besser die Begegenheit vom letzten Schabbat erklären, auf die ich hier hinaus will.

Ich war im Haus eines Rabbiners zum Essen und am Ende beteten wir, wie vorgeschrieben nach einem Mahl, welches Brot beinhaltet, das Birkat HaMazon (den Segen nach dem Mahl). Ich langte nach einem sich auf dem Tisch befindenden Bencher (Buch mit Gebeten und Liedern) und als ich danach fasste bemerkte ich zu spät, dass die Außenseite des Buches voll Sauce war. Anscheinend ein Unfall beim Essen.

Meine Hand war verschmiert und klebrig und um sie zu reinigen, fragte ich eine der Töchter des Rabbis nach einer Papierserviette.
Sie gab sie mir ohne zu Zögern.
Jedenfalls reichte die Serviette nicht aus, denn meine Hand klebte weiter. Ich hätte jetzt zuende beten und mir dann beim Verlassen des Hauses die Hände waschen können. Allerdings befanden sich mindestens 70 Gäste im Haus und ich erahnte schon im voraus das Gedränge beim Hinausgehen. Von daher bat ich eine andere der Töchter, die Serviette ganz einfach ein wenig nass zu machen, damit ich so meine Hand abreiben konnte. Die Tochter jedoch weigerte sich mit der Bemerkung, dass sie nicht wisse, ob das am Schabbat erlaubt sei.


Soweit der besagte Zwischenfall und er mag völlig belanglos klingen. Ich habe noch nicht nachgeforscht, ob die Teenage - Tochter im Recht war oder nicht. In dem Moment war mir das irgendwie egal, denn das Einzige, was mir durch den Kopf ging war, wie Leute so besessen von der Halacha sein können.
Ohne Zweifel gab uns G - tt die Thora samt der Gesetze (schriftliche in der Thora sowie mündliche in späteren Mischna, welche Bestandteil des Talmud ist). Vielfach jedoch erscheint mir dass, was wir Menschen aus den Halachot machten, zu übertrieben. Eine Papierserviette am Schabbat nassmachen oder nicht ? Fällt das etwa unter "einweichen" und ist verboten am Schabbat ? Warum aber benutzen wir dann überhaupt Wischlappen oder Servietten am Schabbat ?

Es liegt mir fern, mich über die Tochter zu beschweren, dennoch aber meine ich, dass wir manchmal vor lauter Halachot vergessen haben, zu leben oder besser gesagt, das Leben zu geniessen. Deswegen, weil wir jedesmal bevor wir etwas beginnen, nachdenken, ob es erlaubt ist und falls wir uns nicht sicher sind, lassen wir es lieber. Auch hier keine Frage, denn G - tt beabsichtigt, dass wir Juden eine gewisse Moral und Disziplin einhalten. Genauso wie Nichtjuden mit den Sieben Noachidischen Gesetzen. Und viele Halachot dienen nun einmal dazu, einen sogenannten "Zaun" oder eine "Grenze" um das eigentliche Gesetz zu ziehen. Einen Zaun um den Ursprung setzen, damit wir erst gar nicht in Versuchung kommen. Zum Beispiel Stifte, Telefone, etc. vor Schabbatbeginn zu entfernen, damit wir dies nicht aus irgendeinem Grund benutzen. Wenn auch nur aus Versehen.

Andererseits erscheinen mir persönlich viele Vorschriften absolut irrational und dies soll, jetzt keine Ausrede für "unbequem" sein. Aus diesem Grund frage ich mich häufig, ob G - tt tatsächlich irgendwelche Roboter aus uns machen wollte und wir nicht doch vergessen haben zu leben bzw. das Leben zu geniessen ?

Donnerstag, 22. Januar 2009

Seltene Photos aus der Chassidut Gur

B"H

Der vorherige (Chassidut Gur) Rebbe war Rabbi Pinchas Menachem Alter (9. Juni 1926 - 7. März 1996). Er war ebenso unter dem Namen "Pne'i Menachem" bekannt und hielt die Rebbeposition von 1992, bis zu seinem Tode im Jahre 1996, inne. Ferner war er der Onkel des derzeitigen Rebben der Chassidut Gur, Rabbi Yaakov Aryeh Alter.

Im Internet fand ich ein paar seltene Photos des "Pnei Menachem" und hoffe, dass diese auf Interesse stossen.







Link:

Sämtliche Photos koennen hier eingesehen werden.

Schabbat mit dem Gerrer Rebben ?

B"H

Wer würde gerne einen Schabbat mit dem Gerrer (Gur) Rebben Yaakov Aryeh Alter verbringen ? Wesentliche Bedingung: 250.000 $ Eintrittsgeld auf den Tisch legen !


Der derzeitige Admor (Rebbe) der Chassidut Gur

Zur Thoraparashat Yitro, am 14. Februar, reist der Gerrer Rebbe nach Frankreich, um dort einen Schabbat mit mindestens zwanzig reichen Spendern zu verbringen. Ich weiss nicht, wie die Reaktion sein würde, wenn jemand ohne Geld, doch mit einem leeren Magen auftaucht; aber Ihr könnt es ja einmal ausprobieren.


Link:
Chadrei HaCharedim

Dienstag, 20. Januar 2009

… und die Engel wohnen da oben

B"H

Wer von uns hat sich nicht schon einmal vorgestellt, wie das wäre, wenn plötzlich ein Engel vom Himmel herabsteigt und uns all unsere Probleme lost ? Ganz so wie im Film halt.
Engel haben normalerweise eine Aufgabe und helfen ebenso uns Menschen. Schutzengel zum Beispiel. Wären wir nicht froh, einmal unseren ganz privaten Schutzengel zu treffen, der uns da unaufhörlich vor allem und jedem beschützt ?

Engel finden in der Thora, dem Talmud, dem kabbalistischen ZOHAR sowie der Midrasch Erwähnung. Der Baal Shem Tov sagte, dass die Engel anhand unserer Gebet zu G – tt ernährt werden.
Wie soll das möglich sein ? Ernährt durch unsere Gebete zu G – tt ?
Die Antwort des Baal Shem Tov selbst lautet, dass sein Konzept eine Illusion darstellt, denn Engel sind nichts anderes als G – ttes "Kleidung". Eigene, von Ihm ausgehende, Kräfte. Die Engel, die eben jene Kräfte symbolisieren, sind ein Teil G – ttes. Er nämlich reagiert und agiert mit unterschiedlichen Kräften, welche normalerweise durch die Sefirot (Symbole der Charaktereigenschaften G – ttes in der Kabbalah) verdeutlicht werden.

Andererseits lehren uns der Talmud und der Mezritcher Maggid (Rabbi Dov Baer Friedman), dass Engel nicht den Hauch eines Freien Willens besitzen. Ein jeder von ihnen hat eine Aufgabe und erfüllt den Willen G – ttes. Ferner verfügen Engel über keine Grundlage, ihre Aufgabe zu verändern bzw. in eine andere Richtung zu lenken. Wir hingegen besitzen einen Freien Willen und haben eine Wahl im Leben.
Darüberhinaus sagte der Maggid von Mezritch, dass sich Menschen auf einem höheren Level befinden als die Engel, denn ihre Seelen (Neschamot) kommen aus der oberen Welt der Beriah. Engel dagegen kommen nur aus der Welt der Yetzirah (einen Level unter der Beriah).

Das "Engelkonzept" im Judentum ist nicht einfach zu verstehen und es bestehen mehrere Ansichten diesbezüglich. Die Mehrheit der Kommentatoren ist allerdings der Meinung, dass wenn es in der Thora heißt, dass ein Engel mit Moshe etc. redet, es sich dabei tatsä chlich im G – tt handelt. G – tt auf einem Seiner Level, anhand denen Er sich der Menschheit offenbart. Und gewöhnlich sorgen all diese verschiedenen Konzepte die Leute, mich selbst miteingeschlossen. Erst sind Engel eigentlich ein Bestandteil
G – ttes und dann lautet es, sie besitzen keinen Freien Willen, haben aber eine Aufgabe. Demnach sind sie dann doch Wesen oder etwa nicht ? Eine Art spirituelle Wesen.

In der höchsten der Welten, in der Atzilut, gibt es nur den puren Gedanken und keinerlei Sprache, denn dort "existiert" G – tt allein und keinerlei Engel.
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Anmerkung:
Bitte berücksichtigen, dass es sich bei den oberen Welten immer nur um spirituelle Einheiten bzw. Symbole und keineswegs reale Welten handelt . Die Symbole beschreiben lediglich einen spirituellen Zustand.

Sonntag, 18. Januar 2009

Welche "Herrschaft" ?

B"H

Am 10. des jüdischen Monat Shevat (Yud be ' Shevat), feiert Chabad Jerusalem im Stadtteil Rehavia einen großen "Farbrengen". Wahrscheinlich zu dem Zeitpunkt nicht nur dort, sondern überall auf der Welt, wo es Chabad gibt.

An all jene, die keine Ahnung haben, von was ich eigentlich schreibe:
Der 10. Shevat fällt in diesem Jahr auf den 3. Februar.
Da Chabad keinen Rebben mehr hat, begehen sie nicht wie jede andere chassidische Gruppe mit Rebben einen chassidischen Tisch, sondern feiern einen "Farbrengen".
"Farbrengen" bedeutet in Jiddisch "verbringen". Chabadnikim verbringen eine gewisse Zet gemeinsam mit essen, trinken, singen und chassidischen Stories erzählen. Letzteres vornehmlich Hausgemachtes aus dem Chabad - Movement der Lubawitscher Rebben.

Grund für den Farbrengen im Shevat ist der 58. Jahrestag der Herrschaft des Lubawitscher Rebben Menachem Mendel Schneerson.
Aber Moment !
Der siebte und letzte Lubawitscher Rebbe übernahm die Leitung der Gruppe im Januar 1951; nachdem sein Schwiegervater Rabbi Yosef Yitzchak Schneersohn, der zugleich auch der sechste Lubawitscher Rebbe war, verstarb. Rebbe Menachem Mendel verstarb im Juni 1994 und somit endete seine Leitung des Movements und ein neuer Rebbe wurde danach nicht mehr ernannt. Wie also kann es sein, dass jetzt im Februar (gemäss des jüdischen Kalenders) der 58. Jahrestag begangen wird ?



Verstarb im Juni 1994: Rebbe Menachem Mendel Schneerson.


Nehmen wir einmal an, der Farbrengen wird von Chabad Meschichisten (jene die glauben, Rebbe Schneerson sei der Meschiach) organisiert. Es besteht keinerlei Beweis dafür, dass dem tatsächlich der Fall ist, doch nehmen wir es einfach einmal an.

Innerhalb des Chabad - Movements gibt es mehrere Ausrichtungen und die der Meschichisten ist eine davon. Weitergehend unterscheiden sich diese jedoch intern nochmals in die "normalen" Meschichisten und jene, die ihrer Ansichten mehr als radikal Luftmachen. Dies kann sogar von Schlägereien untereinander bis hin zu der Ideologie führen, dass der letzte Rebbe sogar G - tt war.

Die Meschichisten behaupten, Rebbe Menachem Mendel Schneerson sei niemals verstorben, sondern einfach nur eine höhere Dimension eingetaucht und somit für und "Normalos" unsichtbar geworden. Der Rebbe lebt weiter und wenn die Zeit reif ist, wird er sich offiziellals Meschiach offenbaren und folglich wieder sichtbar werden. Bis dahin lebt der Rebbe trotzdem weiter; und zwar in seinem ehemaligen Haus 770 in Crown Heights / New York.

Nach all den Erklärunge, hier die Infos für jene, die ggf. an dem Event teilnehmen wollen:

Dienstag, 3. Februar, 20.00 Uhr, Beit Menachem Shul (Synagoge) in Rehavia (Jerusalem), 6 Ibn Shaprut Street.

Die Veranstaltung ist in englischer Sprache English und es wird natürlich eine "Mechitzah" (Trennung von Männlein und Weiblein) geben.

Dies nur zur näheren Erläuterung des 10. Shevat innerhalb des Chabad - Movements und um einige Hintergrundinformationen zu liefern.

Donnerstag, 15. Januar 2009

Osteuropas Chassidim im Holocaust

Photos aus Lelov

B"H

Einmalige Photos des Rabbi Moshe Mordechai von Lelov (1903 - 1987). Die polnische Chassidut Lelov ist heute in Bnei Brak (nahe Tel Aviv) sowie in Jerusalem vertreten.



Link:

Die Chassidut Lelov

Mittwoch, 14. Januar 2009

Reparaturen am Grabe Rabbi Schimons



B"H

Das Grab des Rabbi Schimon HaZaddik (Schimon der Gerechte) in Jerusalem unterzog sich einigen Reparaturen. Hier sind ein paar Photos der neuen Site, wenn es mir auch etwas schleierhaft ist, was da groß repariert worden ist.

Obwohl ich schon viele Jahre in Jerusalem lebe, bin ich zu meiner Schande nie dazu gekommen, dass Grab des Rabbi Schimon zu besuchen.


Rabbi Schimon HaZaddik war ein "Cohen HaGadol - Hohepriester" in der Zweiten Tempelperiode und wird als DER letzte ehrenwerte Hohepriester angesehen. All seine Nachfolger gaben sich fast ausschließlich der Korruption hin.




Das Grab befindet sich neben dem Stadtteil Ma'alot Dafna; man überquere die Straße der "Ohr Sameach Yeshiva" welche aus der Altstadt hinauf zum French Hill führt. Kürzlich erregte das Grab einmal wieder mehr die relig. Bevölkerung, denn die Palästinenser wollen das Grab fuer sich beanspruchen. Fragt mich nicht warum, da ich durch deren wirre Propagandaideen schon gar nicht mehr durchsteige.



Link:

Sämtliche Photos können hier eingesehen werden !

Montag, 12. Januar 2009

Tatsächlich "Kiddusch HaShem" ?

B"H

Zu beachten sei, dass ich hier ausschließlich meine persönliche Meinung wiedergebe:

Meiner Meinung nach sind israelische nationalreligiöse weibliche Teenies, vorwiegend aus den hauseigenen "Noam - Schulen", auf einem fast unerträglichen und teilweise sogar als arrogant und überheblich einzustufenden heroischen Trip. Man träumt von einem späteren Schidduch (Heiratspartner), der da relig. - zionistisch sei und in der Armee diente. Wenn es geht, jemanden aus einer Siedlung mit all den erforderlichen Idealen. Liebe zu Eretz Israel, Kampf gegen die Araber und der alles nur Erdenklich für G - tt und sein Land tut. Wobei G - tt und Land nicht immer eins sind mit der Regierung.

Was ist daran falsch ?
Grundsätzlich erst einmal nichts, doch vernahm ich am vergangenen Donnerstag von meiner Privatschülerin (aus der Noam - Schule) folgende Bemerkung:

"Fast die Hälfte der bisher neun gefallenen israelischen Soldaten im Gaza - Krieg seien nationalrelig. und in deren Schulprogrammen gewesen. Und fast alle kannten sich mehr oder weniger untereinander. Und nun sind sie gefallen. Das sei ja der totale "Kiddusch HaShem - Segnung G - ttes" gewesen".
Bedeutet, sie seien gefallen, weil sie den Willen G - ttes ausführten und für Sein Land kämpften.

Auf meine Frage hin, was denn mit all den anderen gefallenen Soldaten sei, die da nicht nationalrelig. oder säkuler gewesen seien, kam keine Antwort.

Ich stelle mir immer wieder die Frage, ob diese Art der Ideologie auf den nationalrelig. Noam - Schulen oder nur innerhalb der heldensuchenden weiblichen Jugend verbreitet wird. Einseitig jedoch ist es allemal und stellt mit Sicherheit keinen "Kiddusch HaShem" dar.

Freitag, 9. Januar 2009



B"H

Der marokkanische Rabbiner, Rabbi Raphael Abuchazeira und seine Chassidim beim Gebet für die Genesung der verletzten israelischen Soldaten (Gaza - Krieg). Das gemeinsame Gebet fand im "Kever Rachel - dem Grab Rachels (Ehefrau von unserem Vorvater Yaakov)" bei Bethlehem (Beit Lechem) statt.

Gerade unsere Vormutter Rachel ist bekannt dafür, für ihre Kinder (das Volk Israel - die Juden) zu "beten". Symbolisch betrachtet um bei G - tt Gnade für die Juden zu erflehen. Vielen Aussagen zufolge geschah dies schon nach der Zerstörung des Ersten Tempels durch die Babylonier (ca. 586 vor Beginn der Zeitrechnung). An ihrem Grabe vorbei wurden die Juden ins Exil (Galut) nach Babylon getrieben und auch hier "bat" Rachel um Gnade für ihre Kinder (das Jüdische Volk).
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Nachtrag zur Familie "Abuchazeira":

Dies marokkanische Rabbinerfamilie aus der Negevstadt Netivot erfreut sich in Israel sehr hoher Beliebtheit. Besonders bei der sephardischen Bevölkerung.

Auf keinem meiner Blogs habe ich bisher viel über die sephardischen Juden aus Marokko, Kurdistan, Tunesien, Algerien, Spanien, der Türkei, Syrien, dem Iran, dem Irak oder dem Jemen berichtet. Aus dem einfachen Grund, weil ich nicht gerade allzu viel mit ihnen zu tun habe. Gesellschaftsmässig und ebenso arbeitsmässig sehr viel, doch relig. weniger. In sephardische Synagogen gehe ich eigentlich nie. Auch aus dem Grund, da ich deren Akzent im Hebräischen mehr recht als schlecht verstehe. Bei einem jeminitischen G - ttesdienst weiß ich, zum Beispiel, nie, wann ich AMEN sagen soll, denn ich verstehe kaum ein Wort. Was bei marokkanischen Juden für einen aschkenazischen Juden wie mich höchst auffällig ist: Man sitzt in der Synagoge während des Kaddisch - Gebetes und steht nicht wie bei Aschkenazim.

Aber zurück zu den "Abuchazeiras:
Die Familie brachte einen großen bekannten Rabbiner hervor, der leider schon verstorben ist. Den in Israel allseits bekannten "Baba Sali".

Hoffentlich finde ich Zeit, auch über ihn und die sephardischen Juden mehr zu schreiben.

Montag, 5. Januar 2009

Die "Chmielnicki Massaker"

B"H

Die "Chmielnicki Massaker" fanden in den Jahren 1648 - 1649 statt. Im Judentum ist es gewiß nichts Ungewöhnliches, wenn von Zeit zu Zeit immer wieder die Idee des Messianismus auftaucht. Ein Thema, auf welches in in Kürze etwas näher eingehen will.

Besonders nach der Ausweisung der Juden aus Spanien im Jahre 1492 (auch hierzu wird es noch mehr zu lesen geben), fand eine Kehrtwendung in der jüdischen Mystik statt. Das Mittelalter hielt nie eine besonders gute Epoche für die Juden in Europa bereit. Obwohl Spanien viele Jahre lang zur neuen Heimat wurde, kam es im 15. Jahrhundert zu einem radikalen Ende. Später auch in Portugal sowie weiteren Ländern, denn die Kirche leistete ganze Arbeit.

Manchmal sahen die Juden einen kleinen Hoffnungsschimmer, der aber nie lange anzuhalten schien. Die Kabbalah wurde apokalyptischer und wegen der schlechten Zeiten und der unsagbaren Opfer wünschte man sich endlich die Erlösung, sprich den Messias herbei. Ungewöhnlich war es ebenso wenig, dass immer wieder neue Daten für die Ankunft des Meschiach genannt wurden und das Jahr 1648 sollte endlich den langersehnten Erlöser bringen. Doch stattdessen wurde gerade das Jahr 1648 zu einem der schicksalshaften und grausamsten für die Juden in Osteuropa.

Die "Chmielnicki Massaker" fanden in einem weitreichenden Gebiet statt. Namen von Bezirken, welche wir heutzutage gar nicht mehr kennen wie Podolia, Volhynia, Cherginov und Poltava. Die heutige Ukraine und Teile Polens. Wer im Chassidismus besser bewandert ist, der wird die alten Landesnamen doch noch kennen, denn genau dort startete später der Baal Shem Tov "sein" Movement.

Damals im 17. Jahrhundert regierte Polen das gesamte Gebiet und auch in ökonomischem Sinne waltete der polnische Adel. Die ansässien Juden hingegen litten unter den anhaltenden Spannungen zwischen dem Adel und deren "Untertanen"; zwischen den polnischen Katholiken sowie den den Anhängern der Russisch – Orthodoxen Kirche; zwischen dem Stadt – und dem Landvolk. Und wie fast überall nahmen damals viele Juden wichtige Stellungen ein, denn sie besassen Ansehen und Einfluß in der polnischen Wirtschaft, was sie somit zu Unterstützern eines kapitalistischen Systemes machte.

Schon im Jahre 1637 riefen militante Kosaken zum Kampf gegen die Juden auf, wurden jedoch von der polnischen Armee überwältigt. Leider verstanden die Juden diese Warnung nicht und das sich solch ein begonnenes Pogrom jederzeit wiederholen könnte. Stattdessen glaubte man, dass kabbalistische Einflüsse sie noch einmal davonkommen liessen und man ging sogar noch weiter: Im Jahre 1648 sollte endlich der Meschiach eintreffen.

Bis zum Jahre 1648 waren die Kosaken viel besser organisiert und wurden angeführt von Hetman Bogdan Chmielnicki. Einen Bund mit den Tartaren waren sie ebenso eingegangen und hatten so an Stärke hinzugewonnen. Chmielnicki wollte die Juden erledigen und zu Beginn des Pogroms wurden die jüdischen Gemeinden am Dnjeper dem Erdboden gleichgemacht. Überlebende konvertierten entweder zum Christentum oder wurden in die Sklaverei verkauft.
Weiter mit den Massakern ging es in Nemirov, wo 6000 Juden abgeschlachtet wurden. Abgeschlachtet im wahrsten Sinne des Wortes, denn die Kosaken schnitten Kehlen durch, ertränkten jüdische Kinder und wendeten auch sonst alle nur erdenklich Folter an. Synagogen und Thorarollen wurden zerstört und aus dem Material der Thorarollen wurdne Sandalen angefertigt.

Wenig später erfolgte die Auslöschung der Gemeinden Tulchin, Polonnoye und Narol. Letztendlich wurde ein Friedensvertrag zwischen dem polnischen König John Casimir und Chmienicki ausgehandelt. Demnach war es Jude nab sofort verboten, sich an jenen Orten niederzulassen, in denen Kosaken lebten. Chmielnicki hatte seinn Ziel, nämlich die offizielle Anerkennung der Kosaken, erreicht.

Aber nicht nur in Polen kam es zu Massenmorden; Litauen und Weißrußland waren genauso betroffen und die Kosaken stürmten die jüdischen Gemeinden in Moghilev, Vitebsk und Vilna. Als die Schweden im Jahre 1665 Polen eroberten, brachte dies eine kurzweilige Erleichterung für die Juden. Aber da die Juden sich freundlichst mit dem schwedschen Feind einliessen, brachte das wiederum die Polen auf die Barrikaden und es kam zu erneuten Massakern. Offiziell heißt es, dass in den Jahren von 1648 – 1658 über 300 jüdische Geimden vernichtet und ca. 100.000 Juden umkamen.

Was haben wir heute noch damit zu tun ? Ist dies nicht alles längst Vergangenheit ?

Mag sein, aber zum einen begehen wir morgen den Halbfastentag des 10. Tevet und zweitens haben diese Massaker unter anderem weitreichendere Auswirkungen als wir dies auf den ersten Blick anzunehmen vermögen.
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Quelle:

"The Encyclopedia of Hasidism" von Tzvi M. Rabinowicz

sowie einige Literatur von Gershom Scholem

Sonntag, 4. Januar 2009

Einfluß auf die Welt

B"H

Einer der ersten polnischen chassidischen Rabbis, der "Maggid (Prediger) von Koznitz (Kozience) – Rabbi Israel Hofstein, 1733 - 1815", lehrte u.a. folgendes:

Ein "Zaddik – Gerechter" in der Chassidut bedeutet, dass dieser zuerst einmal jedem Juden helfen muss. Der Zaddik sollte seine gesamte "Kavanah – Konzentration" darauf richten, diese Welt positiv zu beeinflussen und somit Israel (den Juden) soviel wie möglich von G – ttes Herrlichkeit (Shefa) zukommen läßt.

Der Zaddik besitzt die Kraft, G – tt näher zu sein (Devekut) als alle anderen Menschen. Dadurch kann der er G – tt um Gnade für die Menschen bitten und manchmal heißt es sogar, dass der Zaddik so eventuelle negative Entscheidungen G – ttes den Menschen gegenüber rückgängig machen und zum Guten zu wenden in der Lage war. Eigentlich ist der Zaddik wie ein Rohr, welches von G – tt die Herrlichkeit auf diese Welt weiterleitet. Von daher ist es äußerst wichtig, sich als "einfacher" Jude einem Zaddik anzuschliessen bzw. ihm nahe zu sein.

Normalerweise werden die Rebben der chassidischen Gruppen von ihren Chassidim als "Zaddik – Gerechter" angesehen. Bei einem chassidischen Tisch stelle ich das immer wieder aufs Neue fest. Nicht, dass die Chassidim nur den gewöhnlichen Respekt vor dem Rebben aufweisen; beim Tisch am Freitag abend nach dem Schabbatessen machen sie sich eifrig daran, an das Essen (Schirayim), welches der Rebbe austeilt, zu kommen. Jeder will zumindest einen kleinen Bissen oder sogar ein kleines Korn davon haben.

Der Rebbe sagte zuvor über diese Schirayim (dem Essen, welches er austeilt) den erforderlichen Segen und da es sich nun einmal um den Rebben handelt, besitzt dieser als Zaddik die Kraft, das Essen anhand seines Segens sozusagen in die oberen spirituellen Welten zu befördern. Und wer will dann davon nicht einen Bissen abhaben ?

Realistisch betrachtet sollte ich vielleicht erwähnen, dass nur die männlichen Chassidim diese Schirayim ausgehändigt bekommen.
Sagen wir einmal, dass ich etwas abbekäme: Ich täte mir überlegen, ob ich es essen soll oder nicht, denn wieviele andere vor mir haben da schon ihre Finger drin gehabt. Kann sein, dass ich in dem Punkt zu realistisch und ganz und gar nicht abgehoben bin.

Zweitens stellt sich heute immer wieder die Frage, wer wirklich ein Zaddik ist. Aber diese Frage sollte sich jeder Chassid in bezug auf seine und andere Gruppen selber stellen.
Leider ist es heute vielfach so, dass die Nachfahren der ehemaligen großen chassidischen Rebbes nicht mehr das sind, was ihre Vorfahren einmal waren. Oft bedauere ich das sehr, denn vielleicht sehe heute das chassidische Judentum etwas Positiver aus als es manchmal zu sein scheint.

Donnerstag, 1. Januar 2009

"Shloshim" nach Mumbai

B"H

Chassidut Chabad organisierte gestern (Mittwoch) eine riesige Veranstaltung zum Gedenken der "Shloshim" (30 Tage) nach dem Terrorattentat in Mumbai / Indien.

"Achdut - Einheit" sollte gezeigt werden und dazu waren auch jene Haredim eingeladen, die Chabad bisher nicht besonders freundlich gesonnen waren. Tatsächlich erschienen wichtige chassidische und andere Rabbiner, darunter auch der Rebbe der Toldot Avraham Yitzchak, dessen Schwiegersohn im Chabad - Haus von Mumbai ermordet worden war.


Photos von der gestrigen Veranstaltung in Ge'ulah / Jerusalem:


Among the Rabbis is the Toldot Avraham Yitzchak Rebbe whose son - in - law was murdered in Mumbai.







Sämtliche Photos können hier eingesehen werden:
http://www.bhol.co.il/news_read.asp?id=7842&cat_id=2